Montag, 1. September 2008

Volunteer auf dem Campus

Nun also doch, seit fast einem Monat bin ich wieder zurück in Accra, zurück an der Uni, zurück auf dem Campus. Meinen ursprünglichen Plan, der darin bestand ein Semester zu studieren und das zweite Halbjahr als Volunteer zu arbeiten, habe ich eigentlich schon nachdem ich wenige Wochen auf dem Campus verbracht habe verworfen, relativ schnell war klar, dass ich das zweite Halbjahr auch an der Uni verbringen werde.
Mein schlechtes Gewissen, keine Freiwilligenarbeit zu leisten, nicht aktiv als Volunteer tätig zu sein, versuche ich durch kleine selbst inszenierte Volunteerprojekte zu beruhigen. Das erste und dringlichste Projekt trägt ungefähr den Namen „Relax, take it easy!“ die Hauptaufgabe besteht darin, aufgebrachte, etwas verwirrte, gerade in Ghana angekommene Austauschstudenten aus den USA zu beruhigen. Dieses Semester hat sich die Europafraktion mit 8 Norwegern, weiteren 7 Deutschen, zwei Tschechen und einem Schweizer zwar leicht vergrößert, die USA stellt mit über 200 Studenten jedoch weiterhin die Mehrheit unter den internationalen Studenten.

"Ja, Du kannst auf dem Campus beide Ohrstöpsel Deiner Kopfhörer verwenden, no worries! (Wer hat eigentlich diesen Quatsch mit einem Ohrstöpsel erfunden?).
Nein, es gibt kein Recyclingsystem in Ghana, achte einfach drauf, dass Du möglichst all Deinen Müll in einen Mülleimer wirfst, dann ist das schon in Ordnung.
Und wenn Du gerne auch ein paar ghanaische Freunde hättest, dann hör endlich auf Fufu mit Löffel zu essen und benutz doch bitte wie jeder normale Mensch Deine rechte Hand, wozu ist die denn sonst bitte da?"


Nachdem dann alle beruhigt und angekommen sind nutzt man die freie Zeit um ein wenig zu feiern. Party wird hier in Accra gewöhnlich Mittwochabend gemacht, Reggaeparty in Labadibeach, ich zeige Erica, Gabbie aus Kalifornien und Pascal aus der Schweiz wie man sich davor drückt 3 Ghanacedi Eintritt zu zahlen. Ein paar hundert Meter entfernt vom offiziellen Eingang gibt es ein Loch in der Mauer, die den Strand vom Landesinnern trennt. Nimmt man diesen Weg und einen 15minütigen Strandspaziergang in Kauf und läuft nicht dubiosen Security in die Arme (die man normalerweise mit einem Cedi schmieren kann, somit hat man sich mit den ersparten 2 Cedi ein Freibier auf der Beachparty verdient!), hat man das Ziel erreicht. Hier spielen wie’s sich gehört legendäre Bob Marley Coverbands, hier gibt’s Drumming und Dancing und dazu Strand, what else?

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