Mittwoch, 30. Januar 2008

(Bild: Blick auf die Moschee von meinem Zimmer)

Madina Zongo

Die ersten Tage wohnte ich in Madina Zongo, einer Vorstadt von Accra, hier leben vor allem Muslime. Hinter meinem Zimmer ca. 30 Meter entfernt eine Moschee, dort rief der Muezzin bereits morgens um 4 Uhr zum ersten Gebet und zwar in einer Lautstärke, die auch alle schlafenden Christen weckte. Abends gegen 19 Uhr rief er zum letzen Gebet und darauf freute ich mich immer, denn das war unser Startzeichen, um den Abend zu beginnen. Hash und Seni, beide auch Muslime gingen dann schnell zum letzten Gebet des Tages, anschließend machten wir uns in den Stadtkern auf, um nach Essen Ausschau zu halten. Schnell haben mir die beiden Jungs beigebracht mit den Händen bzw. mit der Hand zu essen, das größte Problem war für mich meine linke Hand unter Kontrolle zu halten, probierts mal aus: es ist kein Problem mit zwei Händen zu essen, doch nur die rechte Hand zu verwenden (die linke Hand wird traditionell für unappetitliche Bedürfnisse genutzt) is gar nich so einfach.

Nach dem Essen schauten wir meist noch ein Spiel des Afrika-Cups, anschließend immer die schönste Zeit des Tages: Gegenüber gab es eine Kneipe, die gegen 10, halb 11 dicht machte, um diese Zeit schnappten wir uns immer ein Wasser oder eine Coke und setzten uns auf das Dach der Kneipe um den Leuten beim ins Bett gehen zuzuschauen und den Tag ausklingen zu lassen. Immer am Start dabei auch Seni, der um diese Uhrzeit stets seine eigenen Weisheiten raushaute:

„Making money is easier than to make friends“

(Bild: Ein weiser Lizzard)

Einmal auch eine halbstündige Zusammenfassung des Films „Going to America“ in Deutschland bekannt als „der Prinz aus Zamunda“ (Eddie Murphy-Klassiker). Jedenfalls ist es Senis Lieblingsfilm, den er mir bis ins letzte Detail erklärte, mit der Moral der Geschichte, das es nicht wichtig ist, was man ist, sondern wie man ist. Um allerdings wieder zum Ausgangsthema dem Essen in Ghana zurückzukommen: dabei ist es sowohl wichtig wie man isst, als auch was man isst.

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